TAMI: Endlich mal wieder ein echter MC!

Published: January 15, 2016
Künstlerbild Tami credit Fabian StuertzKünstlerbild Tami credit Fabian Stuertz

Eine Art deutscher Eminem

Es gibt ihn also noch, den waschechten MC. Für den Kölner Newcomer TAMI hat Rap noch was mit Anspruch zu tun – eine Ausnahmeerscheinung im derzeitigen Rap-Game.

Wir haben es ja langsam begriffen: Der da hat den Größten, der kann am längsten, der schmeißt im Club die meisten Fuffis und der hat die dickste Karre. Ladys auf dem Schoß, massig Erfolg und Muskelberge haben sie eh alle in der selbsternannten Rap-Elite Deutschlands. Mit Anspruch, Hintersinnigkeit und Tiefe hat das alles allerdings so wenig zu tun wie ein „Police Academy“-Film. Muss nicht sein, sagen die einen. Ist bitter nötig, meinen die anderen. Einer der anderen ist TAMI. Der Kölner ist nicht neu im Business, taucht mit seinem durchdachten, steil produzierten und dynamisch arrangierten Debüt „Habakuk“ dennoch erstmals abendfüllend auf der Rap-Bildfläche auf.

Künstlerbild Tami credit Fabian Stuertz

Tami – Fotoredit Fabian Stuertz

Geschichten aus dem Leben

TAMI ist ein stiller Typ, einer der nachdenklichen Rapper, die lieber einmal zu viel über ihre Lines nachdenken, anstatt irgendeinen klischeetriefenden Diss in den Raum zu spitten. Typen wie er werden es im Rap-Game angesichts von Testosteronüberschwang und dem nötigen Drang zur Kompensierung eklatanter Mängel nicht leicht haben. Aber genau das macht sie so wertvoll. TAMI erzählt Geschichten. Keine krankhaft übertriebenen, überzeichneten, sondern Geschichten aus dem Leben. Aus seinem Leben, aus deinem Leben, aus unserem Leben. „Ich rappe über mein Leben und dichte nichts dazu. Ich bin keine Kunstfigur, sondern rappe das, was ich bin“, sagt der 29-Jährige dazu – und liefert damit gleich die Erklärung, warum das alles so souverän, so authentisch, so real klingt.

Cover Tami Habakuk

Tami mit Habakuk

Passgenaues Debüt „Habakuk“

Dass er aus schwierigen Verhältnissen stammt, nutzt er auf „Habakuk“ nicht für Ghetto-Poesie, den Druck auf die Tränendrüse oder Aggressionsabbau. Es erklärt nur seine bisweilen finstere und melancholische Weltsicht. Einer wie er hat viel erlebt. Drogen, Techno, Graffiti. Es kann also nicht schaden, einem wie ihm zuzuhören. Zumal es lange keinen Newcomer gab, dessen Texte passgenau wie in Stein gemeißelt auf uns niederprasseln und sich in anspruchsvollen, versiert gerappten Wortgebilden manifestieren. Schonungslos, direkt, ehrlich und dreckig… ja, so würde vielleicht ein deutscher Eminem klingen.

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