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Es gibt immer so grob drei Arten von Stücken, die man als Künstler schreiben kann: die, die das Publikum häufig verlangt, die man allerdings selber nicht so gelungen findet; die, die das Publikum verlangt und die man auch total gerne spielt; und die, die man selber gerne spielt, aber bei denen man das Gefühl hat, dass sie vom Publikum gar nicht so recht wahrgenommen werden. "Autoaggression" aus dem Jahre 2004 ist glaube ich eines von den letztgenannten. Es hat eben keinen eingängigen Refrain und plätschert halt so vor sich hin. Ich mag es jedoch sehr gerne. Vielleicht auch eben deswegen, weil es ein kleines, unscheinbares Liedchen ist.

tag eins im herbst - tag zwei im sommer
ich werde das überstehen. ich werde weiterkommen
ich sehe in deine augen und ich blicke in das leben
so sehr ich auch versuche: ich kann mich nicht bewegen
ich steh stumm und still während die ersten flocken fallen
bei aller klarheit, die ich spüre, kann ich nur noch lallen
es durchdringt die tiefen meiner seele
ich fühle mich gut, es ist nur so, dass ich vergehe

und ich seh zu wie die scheibe beschlägt
ich wische und wische, doch es ist wohl zu spät
ich sehe nichts mehr und sehe doch alles
ich sehe viel mehr als ich wollte oder wollen konnte

da draußen ist winter und wie so oft
scheinbar auch in mir. das hab ich so gewollt
diesen schmerz habe ich mir selbst zugefügt
dabei habe ich mich eigentlich gerade glücklich gefühlt
ich hatte alles geplant, von anfang bis ende
ich war mir schon sicher, aber dann kam die wende

ich seh zu wie die scheibe beschlägt
ich wische und wische, doch es ist wohl zu spät
ich sehe nichts mehr und sehe doch alles
ich sehe viel mehr als ich wollte oder wollen konnte