Heinrich von Ofterdingen - Video
PUBLISHED:  Dec 08, 2012
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Ich habe diese Ballade selbst geschrieben. Die Melodie ist angelehnt an Andert´s "Sängerkrieg". Auch dieses Lied handelt vom Sängerkrieg auf der Wartburg. Der Wartburgkrieg ist eine schrittweise gewachsene Sammlung mittelhochdeutscher Sangspruchgedichte des 13. Jahrhunderts um einen Dichterwettstreit auf der thüringischen Wartburg. Sie gilt als bedeutendstes Zeugnis thüringischer Spruchdichtung.
Ich glaube fest daran, das es nicht nur literarisches Werk war, sondern Berichterstattung zur Zeit des Mittelalters zu einem realen Ereignis.

Heinrich von Ofterdingen

Es war um Zwölfhundertnochwas
im schönen thüringer Land.
Der dortige Fürst -- Hermann hieß er,
wohl seine Melder entsandt.

Sie sollten die besten Sänger
einladen zum Liederwettstreit
anlässlich der Fürstin Geburtstag
von überallher, weit und breit.

Aus deutschen Landen kamen
die besten Sänger der Zeit
hoch auf die Wartburg geritten
die Harfe und Laute bereit.

So kam der Walter aus Würzburg
von der Vogelweide, er heißt
und aus Hagenau im Elsaß
ist Reinmar der Alte gereist.

Von Eschenbache in Franken,
der Wolfram, im samtenen Kleid -
nur der tugendhafte Schreiber der Burg,
der hatte es nicht so weit.

Auch ein Heinrich von Ofterdingen
folgte dem fürstlichen Ruf
vom Seitenthale des Neckars,
wo er wohnte und auch schuf.

Sie ritten auf stattlichen Pferden
den Weg auf die Wartburg hinauf.
Nur den Minnesänger Heinrich
trug ein Grautier im langsamen Lauf.

Ein Loblied sollten sie singen,
auf den thüringer Landesherrn.
Ja, welcher Fürst in Deutschland,
hätt´ solche Gesänge nicht gern.

In phrygischer Weise sie sangen -
im Liede Moll und Dur vereint.
Wie herrlich harmonisch so klang es -
der Fürst hat vor Freude geweint.

Jedoch nur der Heinrich lobte
nicht ihn - sondern seinen Herrn.
So sang er in Moll über Herrmann -
in Dur seinem Fürsten so fern.

Der Herrmann ward bitterboese -
gab Befehl für des Barden Tod.
Die Häscher vom Esel ihn holten
und vergruben ihn bei Unkerod´.

Der Schreiber tintete später:
Ofterdingen sei literarisch fiktiv
Ihn hat es niemals gegeben -
wofür sich der Schreiber verbrief.

Was nutzte ihm also sein Singen.
denn wer einen Fürsten belehrt,
der braucht vor allen Dingen -
viel Mut und ein ganz schnelles Pferd.
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