Laura López Castro & Don Philippe ★ OPTATIVO ★ new album - Video
PUBLISHED:  Jul 08, 2010
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« Optativo », das dritte Studioalbum des Songwriterduos ist ein Album, das einen Abschiedsschmerz in sich trägt, wie alle bisherigen Alben, das sich aber frei gemacht hat, das unprogrammatisch ist und undogmatisch. Es enthält zehn Songs, die auf eine eigensinnige Weise reich und bescheiden zugleich klingen.
2006 veröffentlichen Laura López Castro & Don Philippe ihr Debüt, dessen Wurzeln ganz klar in der Musik zu finden sind, die Ende der 50er Jahre in Rio de Janeiro als Reflex auf den amerikanischen Jazz entstand hieraus entwickelt das Duo seine unverkennbare Handschrift.
Das zweite Album 2007 ist eine Art Hommage an die Vorbilder Ihres Erstlingswerkes. Sozusagen eine Musikalische Inhaltsangabe und bedeutsame Danksagung an die großen Komponisten und Poeten, die als Inspirationsquellen dienten.
Drei Jahre hat sich das Duo nun für das neue Album Zeit gelassen. Die Kompositionen sind nach wie vor von südamerikanischer Musik beeinflusst, was man nun aber hört, ist, dass die Klänge aus dem Hochland Südamerikas in einen urbanen Kontext gesetzt wurden. Durch Reduktion der Komplexität, durch die Kunst des Weglassens und den Mut zur Abstraktion, ist das Werk dem Independent näher gerückt. Es sind Songs, die einen Reifeprozess widerspiegeln; Songs, die die beiden Musiker im Vergleich zu den letzten Alben einige Anstrengung gekostet haben und die dennoch so unangestrengt daher kommen, als würde sie ein Nachmittagswind über die Pfirsichfelder von Lleida wehen. Lleida, das ist die katalanische Provinz, in der López Castro vergangenes Jahr ihre Großmutter getroffen hat, eine Stunde nördlich von Barcelona.
Da sind die Erzählungen der Großmutter, die die schweren Dinge des Lebens mit einer unheimlichen Komik vorzutragen weiß. Da sind aber auch die Geschichten der Sin Papeles, jener papierlosen afrikanischen Arbeitskräfte, die man bei der Pfirsichernte antreffen kann. Mit einigen hat López Castro letzten Sommer gesprochen. Aufrichtig, niemals plakativ, mehr unter der Haut ist das Thema des Fremdseins in das Album eingeflossen. Einwanderung, Identität, Heimat in der Fremde. López Castro sucht aber auch nach der Diaspora im eigenen Inneren, nach Stimmen, die sich unterdrücken lassen, die aber dennoch da sind, und deren Klang sich durch die Fassade drückt.
Das Album ist eine Collage, palimpsestartig, dabei aber stets lakonisch und verstehbar. Inspiriert wurden sie von Andrés Segovia und afrikanische Dogon-Musik, Nick Cave und Kim Gordon (Sonic Youth), erklärt das Duo. Es ist aber vor allem ein neuartiger Stil, mit dem das Album verführt. Außer der Gitarre spielt der Multiinstrumentalist Don Philippe auch Schlagzeug, Ukulele, Synthesizer, Körbchen, Schellenring, Triangel selbst ein und wird dabei von Paul Kleber am E-Bass und Kontrabass begleitet, sowie von Jo Ambros mit Mandoline & Pedal-Steel. Außerdem hat Sebastian Studnitzky ein Arrangement für Harmonicum hinzugefügt. Ein wichtiger Partner für das dritte Album war nicht zuletzt der Düsseldorfer Pianist und Klangforscher HAUSCHKA, der auf zwei Songs mitgewirkt hat und auch sonst inspirierend war.
Musik, die zugleich vollmundig und pur klingt, eine auserwählte Rohheit, die den Kompositionen Reinheit und Tiefe beschert, die Schönheit des Albums findet sich gerade im Schnörkellosen wieder. Laura López Castro und Don Philippe sind bei sich angekommen. Wenngleich unter einem Himmel, der unendlich scheint, stehen die Kompositionen so felsenfest, geradezu tantrisch, als gäbe es sie seit eh und je.
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