Schubert D312b Hektors Abschied.wmv - Video
PUBLISHED:  Jan 26, 2010
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D 312 "Hektors Abschied"

Friedrich von Schiller (1759-1805)

Andromache:
Will sich Hektor ewig von mir wenden,
Wo Achill mit den unnahbaren Händen
Dem Patroklus schrecklich opfer bringt?
Wer wird künftig deinen Kleinen lehren
Speere werfen und die Götter ehren,
Wenn der finstre Orkus dich verschlingt?
Hektor:
Teures Welb, gebiete deinen Tränen!
Nach der Feldschlacht ist mein feurig Sehnen,
Diese Arme schützen Pergamus.
Kämpfend für den heil'gen Herd der Götter
Fall ich, und des Vaterlandes Retter
Steig' ich nieder zu dem styg'schen Fluß.
Andromache:
Nimmer lausch' ich deiner Waffen Schalle
Müßig liegt das Eisen in der Halle,
Priams großer Heldenstamm verdirbt.
Du wirst hingeh'n, wo kein Tag mehr scheinet,
Der Cocytus durch die Wüsten weinet,
Deine Lieb' im Lethe stirbt.
Hektor:
All mein Sehnen will ich, all mein Denken,
In des Lethe stillen Strom versenken,
Aber meine Liebe nicht.
Horch! der Wilde tobt schon an den Mauern
Gürte mir das Schwert um, laß das Trauern!
Hektors Liebe stirbt im Lethe nicht.

Janet Baker, mezzo
Dietrich Fischer Dieskau, bariton
Gerald Moore, piano
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