DESCRIPTION:
Soundperformance
IT'S ALL TOO MUCH
von Luigi Archetti & Bo Wiget

Luigi Archetti (Gitarren)
Bo Wiget (Cello & Stimme)

Gäste:
Raffael Bietenhader (Kontrabass)
Oliver Schmid (Schlagzeug)
David Schneebeli (Viola)

Weitere Infos: http://www.luigiarchetti.com/

Die seit 1997 zusammenarbeitenden Künstler inszenierten im Rahmen des «Stadtsommers» im Kunstraum Walcheturm zunächst eine Klanginstallation mit fast schon meditativem Ambient-Charakter, den sie immer wieder mit irritierenden Performance-Elementen durchbrachen. Bo Wiget etwa übte sich zwischendurch stumm in den pathetischen Posen eines Stars. Nach und nach kamen «richtig» gespielte Instrumente hinzu. Die Gastmusiker Raffael Bietenhader am Bass, Oliver Schmid am Schlagzeug und David Schneebeli an der Bratsche ergänzten das Spiel von Luigi Archetti an der Gitarre und dasjenige von Bo Wiget am Cello. Zunehmend entstanden Konturen, dann ein geradliniger Klangstrom, der plötzlich strukturiert wurde, so dass daraus so etwas wie ein Song entstand. Als dann Bo Wiget «It's all too much» sang, war der gleichnamige Beatles-Song nicht mehr weit, der Ende der sechziger Jahre mit seiner Kombination aus Hippie-Geist und schrill verzerrter Gitarre verwirrt hatte.

Dieser typisch psychedelische Song von George Harrison war Ausgangspunkt für dieses ungewöhnliche Projekt. Die Musiker hatten das sechseinhalbminütige Stück nicht gecovert, sondern zum Anlass für eine sechseinhalbstündige Klangexkursion genommen, die neben der klanglichen Wahrnehmung auch das Fragen stimulierte. Was ist ein Pop-Song, was Anfang und Ende, was Musik und was Geräusch? Welche Aufgabe hat ein Musiker? Und was hat das Publikum an einem Auftritt verloren, der sechseinhalb Stunden dauert und nie eine Pause bietet, in der es applaudieren oder den Beifall verweigern könnte? Der Abend endete harmonisch mit zart gespielten Streichinstrumenten -- und es gibt warmen Applaus.