AM III, 119 AMS "Präsentiermarsch des Königs-Jäger-Regiments zu Pferde" - Video
PUBLISHED:  Oct 22, 2012
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AM III, 119 Präsentiermarsch des Königs-Jäger-Regiments zu Pferde von Richard Strauss, arrang. von Hermann Baarz.

Einer modernen Heeresentwicklung entsprechend kam ab 1900 eine neue Waffengattung zur Aufstellung, die Jäger zu Pferde. Die ersten, fünf einzelnen Eskadronen des Jahres 1901 hatten sich bis 1905 zu 3 kompletten Regimentern (à 5 Schwadronen) vermehrt und bereits 1914 waren diese auf 13 Regimenter angewachsen. Die Notwendigkeit war befohlen, fand aber bei der Kavallerie, die hierfür das Stammpersonal abgeben mußte, wenig Gegenliebe. Wer von dem meist adligen Reiter-Offizieren war schon bereit, die stolze Regimentsgeschichte und schöne Uniform eines Leib-Kürassiers in Breslau, eines Seydlitz-Kürassiers in Halberstadt, eines Zieten- oder Blücher-Husaren in Rathenow bzw. Stolp gegen die Grenzgarnison bei einem traditionslosen Verband zu tauschen? So war man bemüht, neben den neuen Begriff "Jäger-Regiment zu Pferde" auch eine ganz neue, hellgrüne Uniform entsprechend dem Dunkelgrün der Jäger-Bataillone einzuführen. Sie blieb sogar unverändert für den Kriegsfall, zu dem sämtliche anderen Truppen feldrau tragen würden. Erstmals wurden für Jäger zu Pferde braune, also nicht geschwärzte Reitstiefel eingeführt, auf welche Eigenart ein Militärkonzert werbewirksam hinweisen zu müssen glaubte. Das 1. Regiment in Posen wurde "Regiment Königs-Jäger zu Pferde". Der preußische König übernahm die Chef-Stellung und der Hofkapellmeister Richard Strauss widmete 1905 den Präsentiermarsch, der im folgenden Jahr Armeemarsch wurde.

Von Richard Strauss (*1864, +1949) waren schon damals die gewaltigen Tondichtungen Don Juan (1888), der herrliche Till Eulenspiegel (1895) und die begeistert aufgenommene Salome (1905) bekannt. Richard Strauss schrieb halt die Handschrift des Rosenkavaliers, auch seinen Namen mit ss, nicht wie Johann mit ß und eben garnicht -- einen Radetzkymarsch. Der Präsentiermarsch der Königs-Jäger wurde bei anderen Truppen und auf Konzerten kaum geblasen. Der Komponist war wohl hier wichtiger gewesen als die Musik.

Hermann Baarz, Strabstrompeter des 1. Garde-Dragoner-Regiments in Berlin wurde mit dem Arrangement für Kavalleriemusik beauftragt. Der Stabstrompeter des Regiments Königs-Jäger zu Pferde Nr. 1 meldete sich schon 1906 ab zu den Königs-Ulanen in Hannover. Dafür kam Stabstrompeter Karl Riel aus Gumbinnen/Ostpreußen von den 8. Ulanen.
Joachim Toeche-Mittler (1906-1996)

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