Saarpreme - Tränen Färben (12 - Zeitvertreib - 2005) - Video
PUBLISHED:  Apr 25, 2012
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12 - Tränen Färben

Weiss
Färbe die Tränen die du nicht gewillt bist zu weinen, im Regen, in die blauen Töne des Regenbogens. Lieg in der Sonne und spüre die Tropfen die Wange hinunter perlen. Es ist alles ein Kreis und am Ende liegt ein Schatz, geblendet, glitzernd, schwarz, deine goldene Träne wird zu Harz und der zu Bernstein.

Überbleibsel, Schnipsel, des Buches der Milliarden Jahre, färbe wie die Dämmerung die Berge, deine bergfarben gewordenen Haare und schreie zu Gott. Lege die Schlinge um deinen Kopf und lege sie nie wieder ab die Krawatte. Schnips mit dem Finger, bestell eine Latte und schütte sie aus, stranguliert von hinten, mit Tränen im Augenwinkel. Zwinker dem Fräulein noch einmal zu um bald im Kaffee zu ertrinken. Ein letztes Mal winken, souverän, simpel, mit der linken Hand am Portmonet. Vielleicht doch noch ein Sektsorbet. Im Eischnee orientierungslos wie in Lawinen begraben. Heute Abend wie die Tante baden oder wie immer auf den Tod nur warten?
Mal schauen, zuerst zum Wagen, überladen mit Tüten, Gütern, Waren, Ladenhütern, bloß nicht sparen, Markenhemd, Stärkekragen, Magenschmerzen, Manschettenknöpfen, Unbehagen.
Zeit ist Geld auf Goldwagen, im Lotus Coupé in Sekundenschnelle vom Traum, zum Baum, zum Leichenwagen, zum letzten Graben des steinigen Wegs. Du wie immer geradewegs ohne Hand und Fuß mit dem Kopf durch die Wand, in Spekulationen verrannt, mit dem Mobiltelefon in der Hand und der strahlenden Lache des Zahnpastamanns, kein suchender Blick, bloß keine Angst. Mit paralysierter harter Hand, in Träumen mit dem Messer selbst entmannt. Vom Kapitalismus eingespannt. An der Spitze doch am Rand auf Koks, hellwach mit Augenrand, die Aktentasche stets zur Hand, auf der Fahrt ins Büro steht an der Wand...

Ihr seid so wahnsinnig irre und verrückt wie ihr denkt,
was ich sehe ist irre und irre ist was ihr denkt,
ihr seid des Wahnsinns nackter Kofferträger...

Und du trägst ohne zu fragen, und du trägst ohne zu klagen, die Hosen mit Nadelstreifen bis sie der Heroinnadel weichen denn Ökonomie geht über Leichen. Eine, eine Million, eine Milliarde will keinem reichen. Wir leiden unsere Reichen! Sie wollen ihr Glück, wollen was erreichen. Wollen sich selbst etwas beweisen ohne inne zu halten und zu begreifen was die Lettern ihnen weisen. Ein Stück zur inneren Mitte zu reisen anstatt das Glück in Marktlücken zu suchen und damit zu scheitern. Unsere Seelen sind längst Scheiterhaufen. Tausende manisch depressive wollen nicht weiterlaufen wie Maschinen, sondern stehen bleiben, verschnaufen, anstatt Bruttosozialprodukt zu erzielen. Eine Welt moderner Sklaven, mit erstarrten, kalten Minen und ergrauter, fahler Haut mit Augenmerk aufs Geld verdienen und wie irre Gewinn erzielen. Ihr seid so.

Ihr seid so wahnsinnig irre und verrückt wie ihr denkt,
was ich sehe ist irre und irre ist was ihr denkt,
ihr seid des Wahnsinns nackter Kofferträger...

Wahnsinnig ist das System, die freie Marktwirtschaft macht unfrei, Besitz bringt Unglück, Sorgen, Unheil, Krankheit, Einsamkeit, Ungleichheit, Hass und Neid, zerstört Vertrauen und Zweisamkeit, Zerstört die Welt, Natur, Menschheit und unsere Zeit. Und das in unserer Zeit. Tränen färben um nicht zu weinen. Überspielen statt zu schreien.

Färbe die Tränen die du nicht gewillt bist zu weinen, in die rosigen Töne des Regenbogens. Geh durch die Sonne und spüre die Stärke. Es ist alles ein Weg und am Ende glänzt ein Stern, strahlend weiß, tanz den Gang, mein Name ist Mensch, mein Name ist Weiss...
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