Michael Mic "Farbfilm" Snippet - Video
PUBLISHED:  Sep 09, 2008
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Poppers? Uppers? Downers? Am Besten alles. Weite Pupillen. Die Hände gehen nach oben wenn der Beat einsetzt.
Einmal Euphorie für alle bitte, der letzte schlägt das Licht aus. Ein Film übers Fliegen, fliegen nach oben oder auf die Fresse.
Szenenwechsel. Traurige Anrufe in der Nacht und ein Herz was nicht richtig im Takt schlägt. Düstere Farben und die zermürbende Frage,
ob alles wirklich gerade läuft wie es soll. Wieder aufstehen. Keine Zeit zum traurig sein. Keine Zeit zum Arschkriecher mimen,
der Protagonist muss den Bundesnachrichtendienst abhören.

Michael Mics hat mit seinem dritten Album einen Farbfilm gedreht, der mitreißt. Die Kamera hält konsequent auf alle Höhen und Tiefen
des Hauptdarstellers und neben Tiefgründigkeit und Melancholie spürt man Michael Mics Lust am Austeilen genauso, wie seinen Drang mit
seinen Jungs bis zum Delirium Party zu machen. Der Protagonist ist dabei eindeutig Sympathieträger, trotz oder wegen seiner rauen
und spöttischen Ader, auf jeden Fall wegen seiner schonungslosen Ehrlichkeit und Vielseitigkeit. Textlich, raptechnisch und musikalisch.

Wo andere Rapper schon fertig sind mit ihren Möchtegern-Hollywood-Blockbustern und bereits die Stopp-Taste drücken,
ist Michael Mic dabei den ein oder anderen Filmriss zu kleben und dreht mit einer wackeligen Handkamera weiter.
Schauplatz ist nicht der Standart RnB-Club, sondern die Unisextoiletten eines fast surrealen Electroschuppens.
"Farbfilm" oder "Zauberstaub" berichten von absurden Erlebnissen unter Einfluss bunter 3D-Brillen und was das Hangeln
am toxischen Limit für Folgen haben kann. Der Tripbericht wird unterbrochen von Kamerafahrten durch urbane Krisengebiete.
Momentaufnahmen geprägt von Ziellosigkeit und unscharfen Perspektiven sind in genauso düsteren Farben gehalten wie Rückblenden
über traurige Erlebnisse aus der Vergangenheit.

Im Gegensatz zum Kunststudentenrapfilm schwingen in "Farbfilm" viel Hoffnung und Kraft mit. Denn am Ende eine Zeile in "Quarterlifecrisies",
fühlt man sich nach gemeisterte Krisen, als hätte man Riesen besiegt. 1A Battlerap und Punchlines die sitzen geben dem Farbfilm
das nötige Tempo. Auch der Sound ist innovativ und macht ordentlich Druck, ist frei von Scheuklappen oder irgendwelchen Genrebeschränkungen.
Die Gäste auf dem Album fahren zwar denselben Film, erweitern aber das Farbspektrum: Harris, Millionadis Adi, Queen Mareen, Roberto Estilos,
Plaetter Pi und Sha-Karl.

Diesen Farbfilm wird so schnell niemand vergessen.
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