Dietrich Fischer-Dieskau "Weihnachtskantilene" Reutter - Video
PUBLISHED:  Nov 30, 2013
DESCRIPTION:
Dietrich Fischer-Dieskau sings "Weihnachtskntilene"
by Hermann Reutter
Jörg Demus, piano


Euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus, der Herr.

Rezitativ:
Maria war zu Bethlehem,
wo sie sich schätzen lassen wollte;
da kam die Zeit, dass sie gebären sollte,
und sie gebar ihn ...
und als sie ihn geboren hatte
und sah den Knaben nackt und bloß,
fühlt sie sich selig, fühlt sich groß
und nahm voll Demut ihn auf ihren Schoß
und freuet sich in ihrem Herzen sein,
berührt den Knaben zart und klein
mit Zittern und mit Benedei'n,
und wickelt ihn in Windeln ein ...
und bettete ihn sanft in eine Krippe hin.
Sonst war kein Raum für ihn.

Choral:
Den aller Weltkreis nie beschloss,
der lieget in Marien Schoß.
Er ist ein Kindlein worden klein,
der alle Ding erhält allein.
Kyrieleis!

Vor Gott geht's göttlich her,
und nicht nach Stand und Würden.
Herodem lässt er leer,
mit seinem ganzen Heer;
und Hirten auf dem Felde bei den Hürden
erwählet er.

Rezitativ:
Sie saßen da und hüteten im Dunkeln ihre Herde
mit unbefangenem frommen Sinn;
da stand er vor ihnen, an der Erde,
ein Engel Gottes ... und trat zu ihnen hin,
und sie umleuchtete des Herren Klarheit,
und er sagte ihnen die Wahrheit.
Kyrie Eleison!

Und eilend auf sie standen,
gen Bethlehem zu gehen;
und kamen hin und fanden,
ohn' weiters zu verstehn,
Mirjam und Joseph beide,
und in der Krippen lag,
zu ihrer großen Freude,
in seinem Windelkleide
auf Grummet von der Weide
der Knabe wunderschön.

Choral:
Ein Kindelein so löbelich
ist uns geboren heute,
von einer Jungfrau tugendlich,
zu Trost uns armen Leuten.
Er ist der Herr Christ, unser Gott,
der will uns führn aus aller Not,
will unser Heiland selber sein,
von allen Sünden machen rein.

Rezitativ
Die Väter hoffeten auf ihn mit Tränen und mit Flehn,
und sehnten sich, den Tag des Herrn zu sehn;
und sahn ihn nicht.

Was Gott bereitete
und von der Welt her heimlich und verborgen war,
ward in der Zeiten Fülle offenbar.
Die Weisen fielen vor ihm nieder
und gaben ihre Schätze gern;
und gaben Weihrauch, Gold und Myrrhen.
Sie sahen seinen Stern
und kannten ihren Heiland, ihren Herrn,
und ließen sich das Heu und Stroh nicht irren.

Choral:
Er ist auf Erden kommen arm,
dass er unser sich erbarm,
uns in dem Himmel mache reich
und seinen lieben Engeln gleich.
Kyrieleis!

Da liegt und schlummert er,
die Augen zugetan!
- O du Barmherziger!
Komm' Alles um ihn her,
und dien' und bet' ihn an.

Rezitativ:
Holdseliger, gebenedeiter Knabe!
Ich bet von Herzen an.
Du weißt, dass ich nichts habe
und dir nichts geben kann.
Ich bet von Herzen an.

Ich danke Dir auf meinen Knien,
gebenedeiter Knabe!
Und will, so lang ich bin
und dieses Leben habe,
Dir danken, Herr!
Und wenn ich nicht mehr bin,
dank Dir, will's Gott!
mein Schatten noch im Grabe.

Finale:
Du bist würdig, zu nehmen Lob und Preis
und Dank und Kraft und Macht
und Ehre und Herrlichkeit
von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Epilog:
Dem Menschen dünkt es wunderbar,
und mag es nicht verstehn;
doch ist's wahrhaftig wahr!
Und selig sind die Augen,
die ihn sehn.


by Matthias Claudius (1740 - 1815) , title unknown
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