le deserteur - boris vian - lehn7.galerie 2014 - Video
PUBLISHED:  Apr 24, 2015
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Der Deserteur - Boris Vian

Ihr sogenannten Herrn, ich schreibe euch ein Schreiben,
lest oder laßt es bleiben und habt mich alle gern.
Ich kriege da, gebt acht, die Militärpapiere,
daß ich in'n Krieg marschiere, und zwar vor Mittwoch nacht.
Ich sag' euch ohne Trug: Ich finde euch so öde,
der Krieg ist völlig blöde, die Welt hat jetzt genug.
Ihr sogenannten Herrn, ich sage euch ganz offen,
die Wahl ist schon getroffen: Ich werde desertier'n.

Seit ich auf Erden bin, sah ich viel Väter sterben,
sah Brüder viel verderben, sah weinen manch ein Kind;
sah Mütter voller Gram, sie konnten nicht vergessen,
sah andre vollgefressen, wohlauf trotz Blut und Schlamm.
Sah der Gefang'nen Leid; ums Leben nur belogen,
um ihre Frau'n betrogen, um ihre gute Zeit.
Früh, wenn die Hähne krähn, dann schließ' ich meine Türen,
will tote Jahre spüren und auf die Straße gehn.

Dann geht es drauf und dran auf Welle, Wind und Wegen
der neuen Welt entgegen, ich rufe jedermann:
Lebt euer Leben aus, ringt Furcht und Elend nieder,
schießt nicht auf eure Brüder in dieser Erde Haus.
Ihr sogenannten Herrn, müßt ihr denn Blut vergießen,
so laßt das eure fließen, ihr predigt das so gern.
Sagt eurer Polizei, sie würde mich schon schaffen,
denn ich bin ohne Waffen, zu schießen steht ihr frei.

Le déserteur ist ein Chanson, das von dem französischen Schriftsteller Boris Vian im Februar 1954 geschrieben wurde, die Melodie stammt von Harold Berg. Neben Boris Vian selbst haben zahlreiche Künstler dieses Lied gesungen, darunter Marcel Mouloudji, Serge Reggiani, Richard Anthony, Dan Bigras, Leny Escudero, Dédé Fortin, Esther Ofarim und Joan Baez. (Wikipedia)
Der Deserteur ist eins der Chansons, die dem Genre poésie engagée bzw. chanson engagée zuzuordnen sind. Diese Lieder lösten zahlreiche gewaltlose bzw. antimilitaristische Bewegungen in der französischen Bevölkerung aus, die noch immer nicht die Gräuel des Zweiten Weltkriegs verdaut hatte. „Der Deserteur“ wurde am 7. Mai 1954 veröffentlicht, als Frankreich während des Indochinakrieges in der Schlacht von Dien Bien Phu eine vernichtende Niederlage erlitt, womit die französische Kolonialherrschaft in Südostasien beendet wurde. Da zur selben Zeit der Algerienkrieg gerade begonnen hatte, wurde dieses Chanson zum Protestlied einer ganzen Generation. Die „Kampagne gegen die Wehrpflicht“ setzte das Lied noch 1990 bei ihren Aktionen ein.

Themenabend "La Chanson"
in der lehn7.galerie … Samstag 14. Juni 2014 … 19 Uhr …
Chansons sind gesungene Gedichte, sind vertonte, verdichtete Poesie.
Vor fast genau einem Jahr ist der große französische Liedermacher Georges Moustaki gestorben.
Wir lassen seine Lieder und die von Léo Ferré, Jaques Brèl, Georges Moustaki, Frédérik Mey, Édith Piaf, Boris Vian, Gilbert Bécaud hochleben/auferstehn und unsere Erinnerungen.
Regional bekannte Leute wie Ingeborg Krachler, Heribert Holzschuster, Dieter Oberkofler, Gerhard Obwegeser, Peter Schrom und international anerkannte Musiker* werden sie singen, spielen und interpretieren.
*Matthias Drievko, Sohn einer Opernsängerin und ehemaliger Solist bei den Wiener Sängerknaben ist heute nicht nur ein erfolgreicher Gesangslehrer und Sänger, sondern auch Chansonnier und Komponist von Liedern. Er machte mit der Brecht-Tochter Hanne Hiob große Tourneen durch Deutschland und Österreich. Seine Oper "Die Nachtigall und die Rose" wird am 30. 12. 2014 in großem Rahmen bei den Tiroler Festspielen in Erl aufgeführt.
*Der in Imst lebende und unterrichtende wunderbare Edo Krilic wird französische Chansons und Melodien, in seiner unvergleichlichen Art und Weise, auf dem Akkordeon spielen.
Ich freue mich auf dich/euch
Dieter

Es spielen und singen von li nach re: Engelbert Gruber, Ingeborg Krachler, Arif Kansay, Dieter Oberkofler, Charlie Rathgeb-Weber
Imst, Lehn 7
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