Blockflöte des Todes @ wolkenkuckucksheim.tv - Video
PUBLISHED:  Oct 11, 2012
DESCRIPTION:
00:00 Nur an dich
02:57 Pummelchen
08:36 Ilka Ida
13:21 Schlachthof
16:46 Andrea
18:26 Mit Krücken



„Wider allen Prognostikern, die seit dem Barock aus ihren Löchern gekrochen sind, ist die Blockflöte nun endlich wieder ein 'angesagtes' Instrument - wenn nicht gar DAS Instrument. Blockflöten-Orchester schießen wie Gänseblümchen aus dem Boden, die Luft ist erfüllt von sich überlagernden Sinuswellen und holzigem Anblasen.“ Heißt es auf der Website von Matthias Schrei a.k.a. Die Blockflöte des Todes. Und wer wollte, wer könnte einem wie ihm schon widersprechen, an dem nichts so ist, wie es scheint. Zwei Dinge allerdings ist er nicht: Flötist und des Todes.

Geboren 1981 in Chemnitz/Sachsen, das damals noch Karl-Marx-Stadt hieß, vertrieb sich Herr Schrei die Jugend mit dem Erlernen aller Instrumente, die greifbar waren. Heute bezeichnet er sich als Band - nicht etwa als One Man Band, sondern als One Leg Band, ein Begriff, der sich im Laufe seiner Live-Performance unmissverständlich erklärt. Ob soziale (Un-)Gerechtigkeit, Tierschutz und Schlachthof, Feminismus, der Konfliktbereich Körper und Beziehung, schwedische Möbel, Liebe: Der Mann offenbart sich in sarkastisch unterfütterten Zeilen und tabufreien Zonen stärker als die Mehrzahl „ehrlich“ betroffener Zeit- und Zunftgenossen es tun.

Verschiedenartigste Künstler wie der französische Chansonnier und Spötter Jacques Dutronc, die Hamburger-Schule-Paten Knarf Rellöm und Kristof Schreuf (ex-Kolossale Jugend) und Songikone Joni Mitchell haben Spuren in Schreis Musik hinterlassen. Er ist Liedermacher resp. Singer/Songwriter, Comedian, Bühnentier, Studiobetreiber und Familienmensch, versteht sich darauf, seine ausgesprochen gefeilte Gitarrenarbeit kaum auffallen zu lasssen und einen effektvollen Torso-Striptease hin zu legen, ohne dafür aufzustehen.

Sehen wir ihm ins Auge: Die letzte Hoffnung ist flöten...


Kulturbuchladen Makulatur, Lübeck, 15. Juni 2012

Text: Rolf Jäger
Kamera/Schnitt: Patrick Schwedler
Kamera: Thomas Nicolaisen
Ton: Peter Raffaelli
Standbild: Christoffer Greiß
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