Coco Schumann - Ausgerechnet heute Abend - Video
PUBLISHED:  Dec 14, 2008
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Ein deutscher Jazz - Klassiker von Coco Schumann!
Heinz Jakob "Coco" Schumann (* 14. Mai 1924 in Berlin) ist ein deutscher Jazzmusiker und Gitarrist.
Geboren und aufgewachsen in Berlin als Sohn einer jüdischen Mutter und eines christlichen Vaters, kam Schumann in den 1930er-Jahren in Kontakt mit den neu aufkommenden Musikrichtungen Jazz und Swing. Schumann, der Gitarre und Schlagzeug erlernte, spielte bereits als Jugendlicher in verschiedenen Swingbands. Der Spitz- und Künstlername "Coco" entsteht zu dieser Zeit, da eine französische Freundin den Namen "Jakob" nicht aussprechen konnte und ihn zu "Coco" verkürzte.
Obwohl nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten amerikanische Musik wie Jazz und Swing als "undeutsch" galt, spielte Schumann, der als „halbjüdischer Swingmusiker der Bedrohun g doppelt ausgeliefert war, noch bis 1943 unbehelligt Konzerte in Berliner Clubs. Im März 1943 wurde Schumann verhaftet und ins Ghetto nach Theresienstadt verbracht.
In Theresienstadt gelang Schumann der Anschluss an verschiedene Musiker, denen es ausdrücklich erlaubt war, Jazz und Swing zu spielen. Die Nationalsozialisten hatten Theresienstadt als Vorzeigeghetto geplant um der Welt zu zeigen, wie gut sie vorgeblich die jüdische Bevölkerung behandelte. Zu dieser Illusion gehörten insbesondere verschiedene Musikveranstaltungen mit verbotener Musik im Ghetto. In dem von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken produzierten Dokumentarfilm Theresienstadt Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet ist Schumann in einer kurzen Szene als Schlagzeuger einer Jazzband zu sehen. Zum Kriegsende wurde Schumann zunächst im September 1944 nach Auschwitz-Birkenau, im Januar 1945 nach Kaufering, einem Nebenlager vom KZ Dachau, gebracht. Von Kaufering aus wurde Schumann im April 1945 mit anderen Häftlingen auf einen Todesmarsch in Richtung Innsbruck geschickt, auf dem die Häftlinge von amerikanischen Soldaten befreit wurden.
Nach dem Krieg kehrte Schumann nach Berlin zurück, wo er mit seiner zur E-Gitarre modifizierten Jazzgitarre schnell an alte Erfolge anknüpfen konnte. Zusammen mit Helmut Zacharias spielte Schumann eine Vielzahl von Konzerten, Radioübertragungen und Schallplattenaufnahmen.
Im Jahr 1950 wanderte Schumann mit seiner Frau nach Australien aus. Die Familie konnte dort jedoch nie Fuß fassen und kehrte 1954 nach Deutschland zurück.
In Deutschland setzte Schumann sein musikalisches Schaffen fort und spielte erneut in verschiedenen Tanz-, Radio- und Fernsehbands. Unter eigenen Namen spielte Schumann Jazz und Tanzmusik, unter dem Pseudonym "Sam Petraco" komponierte er lateinamerikanisch inspirierte Unterhaltungsmusik. In dem Film "Witwer mit fünf Töchtern" mit Heinz Erhardt ist Schumann als Gitarrist einer Rock 'n' Roll-Band zu sehen.
In den 1970ern beginnt Schumann, in Galabands auf Kreuzfahrtschiffen und bei Tanzveranstaltungen zu spielen. Er zieht sich jedoch in den 1980er Jahren langsam zurück, nachdem sich die seichte Unterhaltungsmusik immer weiter von Schumanns bevorzugtem Swing entfernt hat.
In den 1990ern besinnt Schumann sich auf seine Wurzeln des Jazz und Swing und gründet das "Coco Schumann Quartett", mit dem er bis heute musikalisch aktiv ist.
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