Trend

Die deutschsprachige Musikszene 2008. Unendliche Weiten. Im Norden die Hamburger Schule, im Süden die Sportfreunde Stiller und. war da noch was?

Ja, es war. TREND, vier Mittdreißiger, die sich ursprünglich in Landau/ Pfalz verorten lassen, ihre Hauptaktivitäten nun nach Berlin verlagert und schon seit Beginn der 90er in wechselnden Formationen Musik gemacht haben, legen nach "Das Produkt" (2003) und "Navigator" (2005) nun ihr drittes Album vor, das sinnigerweise den Titel "Vier" trägt und am 28.11.2008 auf SamSameButDifferent erscheint.

Fezer (voc), Peter (gt, synth), Boris (b) und Stolle (dr) müssen sich dabei mit gehaltvollen, intelligenten Texten eigentlich schon seit ihrem Debüt nicht mehr vor der Konkurrenz verstecken.

Getragen werden diese Inhalte von einem Gerüst, das sich eindeutig an der guten Seite der 80er orientiert: ohne ihre Punkroots zu verleugnen, werden Versatzstücke der New Wave und der unkommerzielleren Seite der Neuen Deutschen Welle in den Sound integriert, ohne jedoch anbiedernd oder plagiatorisch zu klingen. Eher zollt man den erkennbaren Vorbildern wie den Fehlfarben oder Gang Of Four Respekt oder zitiert auch mal textlich Youth Of Today. Und wo die Punkeinflüsse etwas zurückgeschraubt werden wie etwa in "Problembär" oder "AZ/DC", wird auch nicht vor weiblichen Backingvocals, spacigen Soundflächen und Mitsingrefrains zurückgeschreckt, was ebenfalls problemlos funktioniert. Abgerundet wird das Ganze durch eine saubere, druckvolle Produktion, die aber niemals steril wirkt.