andorra~atkins

"deutschsprachiger Post-Hardcore/Screamo. Das wäre die Schublade. Aber was heißt das schon? Man könnte auch Expressionismus schreiben, so verzweifelt und verwirrt klingen die Texte, die sich hier um schneidend kalte Gitarren und eine Rhythmussektion mit hochroten Adern winden. Vielleicht würden Heym und Trakl so klingen, lebten sie heute und griffen sie zu Mikro und Gitarre, den Füller immer wieder zu Texten ansetzend, die einen ratlos hinterlassen.



Viel zu direkt, viel zu empört, viel zu gestelzt. ständig will man das Gehörte mit "zu viel" kommentieren. Dennoch fühlt man sich berührt, und das nicht peinlich. Es mag an den Sprach-Samples liegen, welche die Band sehr gezielt einfließen lässt, merkwürdiges, fröstelndes Zeug, das dem lyrischen Unbehagen Substanz gibt. Oder an der Entschlossenheit des Spiels, der Klangfarbe des Geschreis, das seine Zweifel an sich und der Welt nicht in Alpha-Männchen-Gebrüll umsetzt, sondern in nahezu hysterisches Gekreische. Hier greift niemand an, hier tut sich jemand weh. Lassen sie dann auch noch leise Töne zu, wird es richtig stark. "

by oliver uschmann



disco:

2003 "Kopfleuchten" ep (diy)

2005 "Kaskaden" ep (diy)

2007 "03:05" (a-team distribution)

09/10 "Augenlied" (download + diy)