Weißwurscht is

Welche deutschsprachige Liveband bringt es fertig, dass am Ende eines jeden Konzerts der Großteil des Publikums freiwillig seine Hosen runterlässt? Mit ihrem ausgelassenen Partysong „Unterhosenparty“ haben sich die Niederbayern einst Kultstatus erspielt. Und das scheinbar so simple Rezept funktioniert bis heute: Wenn Sänger Rodscha es befiehlt, fallen die Hüllen. Wer es nicht glaubt, hat noch nie ein Konzert von „Weißwurscht is“ besucht.



Bei den Konzerten von „Weißwurscht is“ wird getanzt, gerockt, gesungen und gefeiert. Die Band garantiert bei ihren Auftritten schon immer gute Laune und Party. Ihre eigenwillig bayerisch-deutschen, positiv-sozialkritischen Texte bringen sie augenzwinkernd und kabarettistisch unter das Volk. Das Publikum honoriert den Einsatz, Jahr für Jahr wird die Fangemeinde größer. Und dennoch ist „Weißwurscht is“ nicht einfach eine Stimmungsband – hier ist der Spaß authentisch. Die acht Weltverbesserer waren immer auch politisch. Aber egal, ob ihre Songs von Ungerechtigkeit, Frieden oder der bedrohten Heimat handeln: Bei „Weißwurscht is“ macht sogar das Protestieren Spaß.



Seit den Gründerjahren war ein wilder Stilmix prägend für die Songs von „Weißwurscht is“. Die Band um Tom Palme und Rodscha aus Kambodscha bedient sich für ihre Gute-Laune-Musik seit jeher respektlos im unerschöpflichen Reservoir der Weltmusik. Reggae, Zigeunerpolka, bayerische Volksweise: „Weißwurscht is“ kennt keine Berührungsängste.

Im 13. Jahr ihres Bestehens präsentiert sich die Formation nun musikalisch ausgereifter denn je zuvor. Die aktuelle Platte „Unterhosenparty“ (cargo records) zeigt mit ihrem Opener auch gleich das Credo der Band: „Wir wollen feiern“ heißt es da. Und gefeiert wird neuerdings mit dem Schlagzeuger Dirk Pätzold und dem Saxophonisten Franz Mense. Mit ihnen sind zwei Musiker zu „Weißwurscht is“ gestoßen, mit denen die Band neue Wege erforscht. So finden sich auf „Unterhosenparty“ zwischen Altbewährtem auch Balkanklänge und Punkhymnen. Die elf Songs zeigen eine neue musikalische Vielfalt und Qualität.



Namensgebend für die gerade erschienene CD ist der neu arrangierte Song „Unterhosenparty“. Nachdem die beiden Frontmänner Rodscha und Tom mit der Formation „Donikkl und die Weißwürschtl“ zuletzt mit dem „Fliegerlied“ (So a schöner Tag) für Furore sorgten, soll nun mit der „Unterhosenparty“ der nächste Streich folgen. Das Unterhosenparty-Original stammt aus dem Jahre 1996. Anfang dieses Jahres entdeckte die Ballermann-Party-Szene den Song als ihren neuen Sommerhit. Sollte das Ausmaß der Begeisterung nur ähnlich groß wie beim Fliegerlied ausfallen, so darf befürchtet werden, dass bald der Ballermann, die Wiesn und jede Après-Ski-Bar in Unterhosen feiert. Die neue Version der „Unterhosenparty“ kommt im Ska-Punk Gewand daher, eine Coverversion des singenden Friseurs „Tim Toupet“ soll das Partypublikum begeistern.



Aber nicht nur musikalisch beschreitet „Weißwurscht is“ mit dieser CD neue Wege, erstmals gibt die Band auch Einblicke in ihr Innenleben. Der Regisseur Sebastian Schnabel hat die Band einen Tag lang begleitet und Stimmungen zwischen Frühstück, Soundcheck und Zugabe eingefangen. Freimütig berichten die acht Musiker von ihren Erfahrungen, Erfolgen und Krisen. Herausgekommen ist dabei ein kurzweiliger und eindrucksvoller Dokumentarfilm, der sich als Bonusmaterial auf der Platte findet.



Nun liegt es an dir selbst: Hol dir die neue CD oder pack deine beste Unterhose ein und überzeuge dich bei einem Liveauftritt von ihrem „Bayerischen-Zigeuner-Polka-Räggi“. Lass dich anstecken vom Frohsinn und nimm ein Lächeln mit nach Hause!



Süddeutsche Zeitung: „Ein Konzert von „Weißwurscht is“ sollte als Rezept gegen Lustlosigkeit und Depressionen verschrieben werden.“



Mehr Infos unter www.lustigeband.de