Schau mich an
JocenReza
Mach die Leinen los und mach dich frei. Wenn Joce'n'Reza diese
Zeilen singen, hat man Lust, sich treiben zu lassen. Von ihren warmen Stimmen
und den starken Worten. Deutscher Soul nicht neu, aber anders und wahnsinnig
gut. Die beiden Künstler singen von ihrer Leidenschaft, dem Leben, mit allem,
was dazu gehört. Die Texte erzählen von ihren ersten Tagen und Jahren in
Deutschland, neuen und alten Freunden und natürlich Liebe. Themen, die die Seele
berühren, wie wir das von ordentlichem Soul gewohnt sind.
Joce'n'Reza sagen, es sei ein Geschenk, wenn man als Musiker
seine Gefühle zu Papier und zu Platte bringen kann und wenn es so klingt, wie
bei Ihnen, dann ist es auch für uns Konsumenten ein Geschenk! Mal ein bisschen
Latin, mal ein bisschen Hip Hop, die Songs leben von ihrer ganz eigenen Dynamik
musikalisch wie textlich. Inspiriert von den eigenen Erfahrungen, lassen
Joce'n'Reza uns teilhaben an Glück und Trauer, Liebe und Schmerz. Sie tanzen
die Nacht lang zusammen und schwärmen von einer schönen Frau wie sie sich
bewegt, wie sie singt und tanzt.
In einer Ode an gute
Freunde erinnern sie uns an Werte wie Solidarität und Treue, die in ihrem Leben
nach wie vor eine große Rolle spielen. Mit den Homies im Heim sind sie für
immer vereint und erinnern sich an große Träume von damals. Ohne Euch wäre ich
nicht der, der ich jetzt bin. Familie und Freunde sind mit ebenso viel Herz an
der Arbeit von Joce'n'Reza beteiligt, wie die Künstler selbst. Die Texte sind
sowieso hausgemacht, Management und Produktion liegen zu einem großen Teil in
familiärer Hand. Produzenten werden passend zum Song ausgesucht und die wissen
dann auch, elektronische Beats wohl zu dosieren und zusammen mit live
eingespielten Instrumenten eine perfekte Melange zu kreieren.
Den Beiden ist es wichtig, dass ihre Songs richtig verstanden werden, nur dann kann ein Produzent sie so vollkommen machen, wie es dem Perfektionismus der Musiker entspricht. Und die Leute da draußen sollen hören, dass es real und ehrlich ist! Sie sollen sich in unseren Texten wieder finden und sich dann ihre Gedanken machen. Zwei authentische junge Männer, die authentische Musik machen. In deutscher Sprache, weil sie sich so am besten ausdrücken können und uns verständlich machen, was so
ab geht im Leben von Joce und Reza. Und in dem Leben eines Jeden von uns. Macht Euch frei und geht kuscheln, träumen, nachdenken, relaxen, feiern und tanzen. Joce'n'Reza laden Euch ein.
Joce
Ich bin 1986 mit meinen Eltern von Angola nach Deutschland gekommen. Die Situation in meinem Heimatland war damals wie heute nicht ganz unproblematisch. Der Bürgerkrieg hatte unser Leben dort sehr verändert. Jungs mussten ab dem 10. Lebensjahr zum Militär. Da wurde niemand gefragt. Die Polizei durchsuchte alle Häuser sehr gründlich. Ich war zwar damals, Ende 85, erst 7 ½, aber meine Brüder und Cousins waren in deren Augen alt genug, im Krieg zu kämpfen. Unsere Eltern hatten damals natürlich große Angst, nicht zuletzt wegen uns. Sie wollten uns Kindern ein besseres Leben ermöglichen und so zogen wir nach München. Gewohnt haben wir in einer Art Flüchtlingscamp. Dort ist mir auch Reza mit seiner Familie zum ersten Mal begegnet.
Er ist mir gleich aufgefallen, irgendwie war da von Anfang an eine Verbindung zwischen uns. Dass wir auf eine gewisse Art und Weise zusammengehörten, bestätigte sich dadurch, dass meine Familie dreimal
umziehen musste und seine, wie das Schicksal es wollte, auch. Immer in dieselben Heime. Von der 1. bis zur 6. Klasse drückten wir gemeinsam die Schulbank und verbrachten auch außerhalb der Schule immer mehr Zeit zusammen. Wir standen schon damals auf die gleiche Musik.
Michael Jackson, Usher, Bobby Brown Die ersten Musikvideos, die ich mir
angeschaut habe, waren die von Michael Jackson, bzw. von den Jackson 5. Nach meinem allerersten Jackson 5 Videoclip habe ich mich in unserer Toilette zu Hause eingeschlossen.
Als meine Mutter mich gefragt hat, was mit mir los sei, meinte ich nur Ich möchte so tanzen wie Michael Jackson. Ich habe natürlich auch viele Hip Hop Videos angesehen und mich so gekleidet wie die Künstler dort. Mit 12 habe ich dann angefangen, zu tanzen und zu singen. Unser Song Auf unserem Weg erzählt von diesen Anfängen. Mir war klar, dass ich eine tiefe Leidenschaft in mir entdeckt hatte und mit Reza ergänzte ich mich musikalisch wahnsinnig gut. Wir sind enge Freunde geworden und machen uns ähnlich viele Gedanken über das Leben und die Welt. Natürlich feiern wir auch Parties und verbringen Zeit mit Freunden. Von all diesen Dingen erzählen unsere Songs.
Mich in Form von Musik auszudrücken, macht mir einfach Spaß und erfüllt mich. Und das zusammen mit Reza, der wie ein Bruder für mich ist und mit dem ich so viel erlebt habe, zeigt mir, dass es Schicksal ist. Musik nimmt einen so großen Teil von uns ein, ohne geht nicht.
Reza
.Musik ist für uns eine Art natürliches Antidepressivum. Nach jedem Song fühlen wir uns etwas geheilter, unsere Zuhörer hoffentlich auch. Wir versuchen zum einen die Welt mit Musik schöner zu machen, zum anderen die Menschen zu berühren. In welcher Art und Weise auch immer. Meine Mutter ist Sängerin und somit war Musik schon immer von großer Bedeutung in meiner Familie
1986 sind meine Familie und ich aus dem Iran nach München gekommen. Der Krieg zwischen unserem Land und dem Irak hatte vieles verändert. Unser Leben war, bis er anfing, nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, wir lebten ziemlich gut. Aber als die Bombardements begannen, hatten meine Eltern natürlich Angst um meinen Bruder und mich. Auch wir sind damals nach Deutschland gekommen, um ein besseres, sicheres Leben haben zu können. Joce ist mir genauso von Anfang an aufgefallen, wie ich ihm. Unsere Freundschaft stützt sich auf etwas sehr starkem, nämlich der gemeinsamen Musik. Zuerst habe ich mehr getanzt. Mit 12 Jahren hatten wir dann unsere eigene Tanzgruppe: C-Price. Joce und drei unserer Freunde waren bereits Mitglieder, ich stieß später dazu.
Erst dann stellten Joce und ich fest, dass wir auch Musik, also eigene Songs zusammen machen wollten. So fingen wir an, Lieder von anderen Künstlern nachzusingen, Gesangsunterricht zu nehmen und unser Talent auszuschöpfen. Ich denke, dass wir uns in Allem perfekt ergänzen und gemeinsam das schaffen, wovon wir immer geträumt haben: Soul- Musik, die den Leuten de draußen genau das gibt, was sie uns bedeutet. Ich verdiene als Barmann mein Geld, Joce arbeitet im Vertrieb. Natürlich hoffen wir beide, einmal von unserer Musik leben zu können, aber darin liegt nicht unsere Hauptmotivation Musik zu machen. Mir gibt es schon wahnsinnig viel, wenn meine Freunde und meine Familie von unserer Musik berührt sind. Auch dadurch wird man reich.
