leFly (St.Pauli Tanzmusik)

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Location:
St. Pauli, Hamburg, Ge
Type:
Artist / Band / Musician
Genre:
Hip Hop / Thrash / Rock
Site(s):
Sankt Pauli: Das Pflaster für alle Freunde schrillen Lebens. Dort, wo sich Hamburgs Glamour und Schmutz so
selbstverständlich mischen wie die Körpersäfte der Herbertstraßen-Freier mit denen ihrer auserwählten
Kurzbegleiterinnen. Wo die Kunst des Lebens jenseits der Konvention zu einer Religion wird, die nur ein Gebot
kennt: Leb' wie Du willst. Mach deinen Kram. Wir mögen dich trotzdem.
Wie also muss eine Band klingen, die von sich selber sagt, „St. Pauli Tanzmusik" zu machen? LE FLY haben das
Rezept gefunden: „Das ist eine Mischung aus Schnaps, Qualm und Konfetti. Klingt unseriös, ist aber so." LE
FLY: Das sind sechs aufrechte St. Paulianer, „offen und kollektiv glücklich", wie sie selber sagen. Sechs Muckerund
Schluck-erfahrene Schnacker mit dem süffisant norddeutschen Schalk im Augenwinkel, die das Gebot der
Kiez-Religion verstanden haben. Die den Melting Pot St. Pauli mit jeder Facette leben. Und die deshalb Musik
machen, als ob alles auf der Welt nur einem Zweck folgt: auf möglichst natürliche Weise miteinander vermischt zu
werden.
„Der Menschenclash auf St. Pauli ist einmalig", sagt Band-Rapper Schmiddlfinga. „Immer Tausende
verschiedene Leute unterwegs. Daraus resultiert eine Offenheit, die wir auch für unsere Musik suchen. Und
dass alles so'n büschen dreckig ist." So trifft sich bei ihnen Rock und HipHop. Ulk und Unruhe. Funk und Punk.
Raps und Refrainchöre des Wahnsinns. Leidenschaft und Liebesbezeugnisse an den Irrsinn. Ein Blick auf LE FLY genügt, um zu wissen: Die Jungs haben Style – auch wenn keiner weiß, wie man den wohl nennen könnte.
Aber damit verhält er sich nur analog zur Musik, die ja auch so klingt, als hätte der Gott der Pop-Schubladen
neue Einbauschränke bestellt.
Woher kommt das alles: Style, Stilignoranz, Steilgehen im Spotlight? „Auf unserer Seite haben wir den
unschlagbaren Punkt der Selbstüberschätzung, die uns alle durchs Leben treibt", glaubt Drummer Robsi.
„Wasman da sieht, das sind wir." „Leider", ergänzt Schmiddlfinga noch. Im Ergänzen liegt ihr Geheimnis.
Ob im Gespräch, wo auf bald jede ernsthafte Antwort sogleich die knackig-spackige Reprise folgt. Oder im Kollektiv der Band, wo jeder seinen Platz hat, diesen aber nur zu gern verlässt. „Gerade weil wir alle aus so
verschiedenen Richtungen kommen, hat sich die St. Pauli Tanzmusik geformt", so Robsie. „Da sind extrem
unterschiedliche Musikstil-Vorlieben im Proberaum vertreten. Das Gute ist: Man braucht keine
Inspirationsquellen, denn die beste steht dir direkt gegenüber."
Musik machen bei LE FLY sollte man sich also vorstellen wie Daddys liebstes Baggerspiel ‚Twister': Jeder hat
eine Farbe, einer würfelt, und ein paar Minuten später sind alle Gliedmaßen verknotet. Das sieht dann nicht
immer schön aus, aber es stimuliert das Lustzentrum. Und wenn LE FLY etwas können, dann das. „Wenn wir
eine Idee haben, dann jammen wir das gern aus", sagt Robsi. „Und wenn das jammen nicht hilft, wird es eben
ausramboled." Am Ende entscheidet, wenn sonst gar nichts mehr geht, der Affenmann. Der Affenmann?
„Dasist das große Wesen, das immer auf uns aufpasst", so Robsi. „Mit anderen Worten: unser Schnapsdosierer",
ergänzt Schmiddlfinga. Das Ergänzen: Wir erwähnten es.
Am 01.10.10 veröffentlichten LE FLY ihr Debut-Album „St. Pauli Tanzmusik" überall im Handel.
Eine Kracherpeitsche nach der anderen kam aufs Band, Ergebnis: High-Energy-Irrsinn. Mit Melodien, die man auch
nach einem St. Pauli- Auswärtssieg noch rückwärts schunkeln kann. Mit Beats, die den Hintern hysterisch machen.
Mit Raps wie schneidige Hafenwinde im Morgengrauen. Mit Songs, die kamen um zu bleiben. Und einem Humor,
dem sie selbst attestieren, „angenehm bescheuert" zu sein. Dazu höre man nur die ausgekoppelte Radiosingle „No
Tan Solo", eine Abgeh-Rakete zwischen Rock, Rap und Ska. Andere Beispiele für ihre stilvermählenden Frechheiten
sind Songs wie „Suck It Or Lick It" oder „Face On The Cover". Hören, Kopf nicken, „Wow" sagen. Allein das Video
zur Single „We Love FC St. Pauli" wurde bisher schon über 250.000 mal auf Youtube aufgerufen.
Bliebe zu erklären, wo das alles herkommt. „Wenn man etwas Bestimmtes machen will – und sei es auch nur
etwas Neues, Eigenes", so Robsi, „dann wird man den Punkt nur schwer erreichen, weil man verkopft.
Wir wollten nie etwas Bestimmtes machen, wir wollten einfach nur machen. Dass da am Ende dann so etwas
Eigenständiges steht, hat niemand ernsthaft beabsichtigt."
Deshalb: „St. Pauli Tanzmusik" auflegen und loslassen – egal was, egal wo. Denn das Loslassen haben LE FLY perfektioniert.
Beweis dafür findet sich in jedem einzelnen ihrer Konzerte – ach was: Live-Konvulsionen. Auch hier kann alles
passieren, niemand ist sicher und nichts ist unmöglich. Am 25.11.2011 verkauften LE FLY auf Ihrem
selbstveranstalteten Hamburger Konzert den Traditions-Liveclub „FABRIK" mit 1200 Besuchern aus.
Seit Bandgründung gaben LE FLY bisher bundesweit um die 200 Konzerte.
Gibt es denn so etwas wie eine Botschaft dieser Konzert gewordenen Adrenalinschübe? „Das Endprodukt sollte
immer sein, dass sich Menschen in den Armen liegen", sagt Robsi. Und Schmiddl ergänzt: „Dann spüren wir
Liebe."
Aktuell tüftelt St. Paulis Trümmertrupp am neuen Album. Es trägt den etwas verstörenden Arbeitstitel
„Britney", und wird Anfang 2013 das Licht der Welt erblicken.
Links:
www.lefly.de
www.facebook.com/tanzmusik
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