Emory

„I don't know anything about music. In my line you don't have to.“

Elvis Presley

Jede zweite Sängerbiographie predigt den Gospel vom Wunderkind, welches schon im Kindergartenchor die Solostimme übernahm und auf Töpfen wie Gene Krupa Synkopen trommelte. Wer Michael Emory Norteys samtene Stimme zum ersten Mal hört, möchte ihm sofort eine ähnliche Historie unterstellen; wie anders als durch jahrelanges Üben ließe sich die perfekte Intonation erklären, woher sonst sollte die unglaubliche Fähigkeit kommen, sich selbst wie Marvin „Let me sing to myself“ Gaye mit komplexen Harmonien zu begleiten? Doch Emory, der als Sohn westafrikanischer Eltern in Hamburg geboren wurde, hat nie eine musikalische Ausbildung genossen. Zwar war er dank der elterlichen House Parties Motown und New Jack Swing sozialisiert, doch erst der Zufall brachte ihn 2006 dazu, selbst zu Singen: bei einem Schulkonzert wurde er auf die Bühne geschoben und performte derart ungezwungen, dass nichts als offene Münder zurück blieben. Selbst überrascht, wollte er unbedingt wissen, was noch in ihm steckt: Produzent und Freund Sinch, organisierte ein Feature, welches sich unter dem Pseudonym „Mickey MC“ im Internet wie ein Lauffeuer verbreitete. Von da an ging es weiter im Schnelldurchlauf: Gründung von Tracksetters Entertainment, Verlagsdeal mit Illo, Kollaborationen mit Afrob, Seperate, Ali As, Sprachtot, 80ies Flashback, MTVIVA Heavy Rotation, überall erklingt die unverbildete und zutiefst seelenvolle Stimme Emorys. Wie schnell er den Schritt vom Musikhörer zum nationalen gehörten Sänger gemacht hat, erstaunt ihn selbst. Wir staunen mit.



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