The MannMannMannManns

KONZERT. Älteste Teenieband Deutschlands



Von Dirk Hein



Wann ist ein Mann ein Mann?, fragte der gute Herbert Grönemeyer nicht umsonst. Seit Samstag kann man zumindest in Oberhausen eine eindeutige Antwort geben: Die MannMannMannManns spielten mit einer entzückenden Bühnenshow das Ebertbad in Grund und Boden. Ein spaßiges Rock-Cover-Konzert, ja ein regelrechter Männerabend, der noch jede Menge Besucher mehr verdient gehabt hätte.



Trotzdem hatten die Anhänger, die in die nicht ausverkaufte Kleinkunstbühne kamen, eine Menge guter Laune. Kein Wunder: Die MannMannMannManns sind die älteste Teenieband Deutschlands – zumindest schreiben sie es so ganz modern auf ihre Internetseite beim Musik- und Profilportal „myspace". Und wenn man sie so rocken sieht, mit den verschmierten, geschminkten Augen, den lässigen Strip-Einlagen auf der Bühne und den kichernden Coversongs am Mikrofon, so glaubt man gerne, dass sie eigentlich selbst immer waschechte Teens geblieben sind.



Liebenswürdig, cool und verspielt: Da wundert es nicht, dass auf der Leinwand zu Beginn des Konzerts der Game-Klassiker „Pong" erscheint – und ertönt. Nach den Pixel-Tönen geht es richtig los – die „Boys" erscheinen in knallbunten Trainingsanzügen. Einen Tennisschläger im Anschlag. Spiel, Satz und Sieg möchte man ihnen zurufen, wenn sie mit ihrer Choreografie beginnen. Anhand eines Anfänger-Strips – klar, der hat im Ebertbad bekanntlich Tradition – sich ihrer Klamotten entledigen und in markanten Anzügen erscheinen: und schnodderig, gerne auch ohne Hemd unter dem Jacket gewandet, weiterspielen.



Musikalisch ist es eine Reise durch das spaßige Land des Beats. Angereichert mit einigen Balladen – und augenzwinkernden Schmunzel-Songs. Da schmeißen die Ärzte ihr Radio an die Wand – wird „Gold" besungen und gehuldigt und äußerst pathetisch eine Piratenflagge gehisst.



Die MannMannMannManns, vier singende Schauspieler aus Köln, verstehen was von einer unterhaltsamen Show. Kein Wunder, dass sie sich selbst die Krone aufsetzen und manche Regeln nicht zu genau nehmen. Ganz schön lässig. Nach diversen Kostümwechseln stehen sie auch noch in Strumpfhosen auf der Bühne. Das ist abgefahren, wirkt aber trotzdem nicht albern und banal – der Applaus ist ihnen nicht nur dafür sicher.

WAZ, 08.09.2008



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